Die Pflanzen und ihre Rechte

Ohne Pflanzen überlebt nichts auf unserem Planeten, der über nur einen schmalen Streifen des Lebens verfügt. Von der Erdoberfläche betrachtet sind es gerade 10.000 Meter nach unten und 10.000 Meter nach oben, also ca. 20 Kilometer. Stefano Mancuso beleuchtet, wie die Lebensweise der Pflanzen eine Vorlage, oder mindestens eine alternative Sichtweise zur Gestaltung des Lebens der Menschen liefern kann.

Er formuliert sein Buch als Charta – als Satzung für die Rechte einer weltweiten Nation – und gliedert diese in acht Artikel. Die Charta lässt sich wie eine Überlebensstrategie lesen. Sehr eindringlich wird klar, wie sehr unser und alles Leben von den Pflanzen abhängt.

Die acht Artikel der Charta der Pflanzen

1. Die Erde ist die gemeinsame Heimat allen Lebens. Die Macht gehört allen Lebewesen.
2. Die Nation der Pflanzen garantiert die unveräußerlichen Rechte der natürlichen Gemeinschaften und erkennt sie als Gesellschaften an, die auf den Beziehungen zwischen den Organismen basieren, aus denen sie sich zusammensetzen.
3. Die Nation der Pflanzen erkennt die tierischen Hierarchien mit ihren Kommandozentren und konzentrierten Funktionen nicht an, sondern unterstützt dezentral Pflanzendemokratien mit verteilten Funktionen.
4. Die Nation der Pflanzen respektiert die universellen Rechte aller gegenwärtigen und zukünftigen Lebewesen.
5. Die Nation der Pflanzen garantiert das Recht auf sauberes Wasser, sauberen Boden und saubere Luft.
6. Der Verbrauch nicht regenerierbarer Ressourcen auf Kosten kommender Generationen von Lebewesen ist untersagt.
7. Die Nation der Pflanzen hat keine Grenzen. Jedes Lebewesen ist frei, ohne Einschränkungen zu reisen, zu leben und sich zu bewegen.
8. Die Nation der Pflanzen unterstützt die gegenseitige Hilfe natürlicher Gemeinschaften von Lebewesen und erkennt sie als Mittel des Zusammenlebens und des Fortschritts an.